Kupferkühler direkt auf Chips drucken mit Pixelpräzision
14:05, 02.09.2025
Auf der diesjährigen Hot Chips Konferenz stellte Fabric8Labs einen Durchbruch in der Kühltechnologie vor, der wie Science-Fiction klingt. Das Unternehmen hat ein Verfahren entwickelt, um ultrafeine Kupferstrukturen direkt auf Chips zu drucken und damit die Oberfläche des Prozessors in einen maßgeschneiderten Kühlkörper zu verwandeln. Anstelle der herkömmlichen Methode, Harz mit UV-Licht auszuhärten, nutzt Fabric8Labs OLED-Technologie, um die Ablagerung mit sogenannter „Pixel-Perfektion“ zu steuern.
Dieses Verfahren gehört zu einer neuen Klasse der additiven Fertigung, die als Elektromechanische Additive Fertigung (ECAM) bekannt ist. Anstelle von Lichtprojektion setzt ECAM elektrische Ladungen ein, um Kupfer auf Mikroebene abzuscheiden. Das Ergebnis ist eine Gestaltungsfreiheit, die weit über gerade Kühlrippen oder flache Platten hinausgeht.
Intelligentere Oberflächen für kühlere Chips
Das Unternehmen präsentierte verschiedene Kühlgeometrien, von komplexen handgefertigten Layouts bis hin zu Mustern, die von künstlicher Intelligenz erzeugt wurden. Diese Strukturen sind nicht nur auf thermische Effizienz, sondern auch auf Robustheit im Alltag optimiert. Versetzte Mikrokanäle beispielsweise verringern die Gefahr von Verstopfungen, ein bekanntes Problem bei herkömmlichen Kühlkörpern.
Derzeit kann Fabric8Labs Kupferkühlplatten herstellen, die anschließend manuell oder automatisiert auf Chips montiert werden. Die langfristige Vision ist jedoch deutlich radikaler: Diese Mikro-Kühlkörper direkt auf das Silizium zu drucken.
Auf dem Weg zur integrierten Kühlung
Durch die Verbindung von präziser Fertigung und intelligentem Design stellt Fabric8Labs die seit Jahrzehnten bestehenden Grenzen der Chipkühlung infrage. Die Aussicht auf Prozessoren mit individuell gedruckten Kupfermikrostrukturen könnte Leistung, Zuverlässigkeit und Energieeffizienz in der nächsten Ära des Computing neu definieren.