Vergessen Sie Festplatten – Ihr nächstes Speichermedium könnte aus Kunststoff bestehen
20:00, 02.06.2025
Ingenieure der University of Texas in Austin haben eine bahnbrechende Methode entwickelt, digitale Daten in Kunststoff zu speichern. Inspiriert von der Fähigkeit der DNA, enorme Datenmengen über Jahrhunderte in winzigem Raum zu speichern, entwickelte das Team ein synthetisches Polymersystem, das ähnlich funktioniert – aber ohne teure Spezialgeräte.
Anstelle von DNA-Nukleotiden entwarfen die Forscher vier verschiedene Kunststoffmoleküle (Monomere), jedes mit einzigartigen elektrochemischen Eigenschaften. Durch die Kombination dieser Moleküle in bestimmten Sequenzen schufen sie ein neues Alphabet mit 256 Symbolen. Mit diesem System konnten sie erfolgreich ein komplexes Passwort codieren und entschlüsseln: “Dh&@dR%P0W¢”.
Elektrische Signale statt Laser
Das Besondere an dieser Methode ist, dass sie Daten mittels elektrischer Signale liest – ohne sperrige und teure Geräte wie Laser oder Massenspektrometer. Wenn ein Molekül unter bestimmten Spannungen zerfällt, zeigt es, um welches Monomer es sich handelt. Dadurch können die Forscher die vollständige Sequenz rekonstruieren.
Herausforderungen und nächste Schritte
Derzeit wird das Molekül beim Lesen zerstört, sodass die Daten nur einmal entschlüsselt werden können. Zudem dauerte das Entschlüsseln des 11-stelligen Passworts etwa 2,5 Stunden. Das Team plant jedoch, die Polymere mit Mikrochips zu verbinden, um eine schnellere und computerbasierte Auswertung zu ermöglichen.
Diese Innovation könnte extrem kompakte und langlebige Speichersysteme ermöglichen, die heutige Festplatten und Flash-Speicher übertreffen.