Stargates Durst nach Speicher könnte den globalen DRAM-Markt verändern
20:11, 03.10.2025
Das ehrgeizige Projekt Stargate von OpenAI mit Oracle und SoftBank hat das Potenzial, eine der größten Initiativen für Rechenzentren der künstlichen Intelligenz in der Geschichte zu werden. Der Plan sieht den Bau riesiger Einrichtungen auf mehreren Kontinenten vor. Jede Anlage soll mit Servern ausgestattet werden, die Tausende von KI-Chips enthalten. Diese Systeme benötigen enorme Mengen an Energie, Kühlung und nun, wie Berichte zeigen, auch beispiellose Mengen an Speicher.
Laut Reuters und Bloomberg haben Samsung und SK hynix vorläufige Vereinbarungen unterzeichnet, Stargate direkt mit ganzen DRAM-Wafern zu beliefern. Der Bedarf von OpenAI könnte 900.000 Wafer pro Monat erreichen. Dies entspricht etwa 40 Prozent der weltweiten DRAM-Produktion, was Branchenanalysten überrascht hat.
DRAM im Zentrum des KI-Wettlaufs
Schätzungen von TechInsights zeigen, dass die weltweite Produktionskapazität für 300-mm-Wafer im Jahr 2025 etwa 10 Millionen pro Monat erreichen wird. DRAM machte im letzten Jahr etwas mehr als zwei Millionen Wafer aus, und selbst mit einem prognostizierten Anstieg auf 2,25 Millionen im nächsten Jahr könnte Stargate fast die Hälfte dieser Menge beanspruchen. Die Vereinbarung umfasst wahrscheinlich mehrere Speichertechnologien, von Standard-DDR5 für Server bis hin zu High Bandwidth Memory (HBM) für KI-Beschleuniger.
Die Auswirkungen sind enorm. Wenn OpenAI dieses Volumen sichert, könnten andere Branchen mit engeren Lieferketten und höheren Preisen für moderne Speicher konfrontiert werden.
Über die Hardware hinaus
Samsung liefert nicht nur Speicher. Das Unternehmen arbeitet auch an der Rechenzentrumsarchitektur in Südkorea und bietet Beratung für Unternehmen, die OpenAI-Systeme einsetzen möchten. Über Samsung SDS fungiert es zudem als Reseller für OpenAI-Dienste auf dem koreanischen Markt und hilft Firmen bei der Integration von ChatGPT Enterprise.
Stargate ist nicht nur ein Rechenzentrumsprojekt. Es wird schnell zu einem globalen Test dafür, wie weit sich Technologie, Infrastruktur und Lieferketten dehnen können, um mit der künstlichen Intelligenz Schritt zu halten.