Rekordverdächtiger DDoS-Angriff erreicht 37,4 TB in nur 45 Sekunden
13:36, 23.06.2025
In einem dramatischen Anstieg der Cyberangriffe hat Cloudflare den bisher größten Distributed-Denial-of-Service-(DDoS)-Angriff gemeldet. Das Ausmaß war atemberaubend: 37,4 Terabyte an Daten wurden in nur 45 Sekunden auf ein einzelnes Ziel gelenkt. Auf dem Höhepunkt erreichte der Datenverkehr 7,3 Terabit pro Sekunde (Tbps) – ein neuer weltweiter Rekord.
Zum Vergleich: Das entspricht genug Daten, um Tausende von HD-Filmen zu streamen oder Millionen von Dateien in weniger als einer Minute zu übertragen.
Wie der Angriff funktionierte
Der Angriff nutzte mehrere Techniken, wobei die Hauptmethode eine UDP-Flood war. Im Gegensatz zu TCP, dem gebräuchlichen Internet Protokoll, sendet UDP Daten ohne Handshake oder Bestätigung. Das macht es schneller, aber auch anfälliger für Missbrauch. UDP wird häufig in Echtzeitanwendungen wie Online-Gaming oder Video-Streaming eingesetzt – leider auch ideal für DDoS-Angriffe.
Cloudflare identifizierte außerdem Reflexions- und Verstärkungsangriffe. Dabei fälschen Angreifer die IP-Adresse des Ziels und senden Anfragen an Drittserver. Diese Server senden dann unwissentlich große Datenmengen an das Opfer zurück und überlasten so dessen Systeme.
DDoS: Eine wachsende Bedrohung
Dies ist nicht das erste große DDoS-Ereignis. Im Januar 2022 sah sich Microsoft einem Angriff mit 3,47 Tbps gegenüber. Dieser Rekord wurde im Oktober 2024 mit einem Angriff von 5,6 Tbps übertroffen und im April 2025 erneut mit 6,5 Tbps über fast 49 Sekunden. Nun setzt dieser jüngste Angriff einen neuen Spitzenwert.
Die meisten dieser Angriffe werden von Botnetzen ausgeführt – riesige Netzwerke aus gekaperten Geräten, oft einschließlich alltäglicher Gadgets. Sie bleiben eines der zugänglichsten und gefährlichsten Werkzeuge für Cyberkriminelle.