Micron hat seine Kunden offiziell über die Einstellung der DDR4-Lieferungen informiert
16:15, 16.06.2025
Der große Chiphersteller Micron hat seine Kunden offiziell über die bevorstehende Einstellung der Produktion von DDR4-Speichern informiert. Laut Unternehmensangaben wird das Angebot in den nächsten sechs bis neun Monaten schrittweise reduziert, bevor das Produkt den Status „End of Life“ (EOL) erreicht. Damit geht die Ära von DDR4 zu Ende – einem Speicherformat, das seit einem Jahrzehnt als Industriestandard gilt.
Auch Samsung und CXMT verlassen das DDR4-Segment
Micron ist nicht der einzige Hersteller, der DDR4 aufgibt. Bereits im April kündigte Samsung an, die Produktion dieser Module einzustellen und sich auf modernere und profitablere Lösungen zu konzentrieren: DDR5, LPDDR5 und HBM. Das chinesische Unternehmen CXMT, das im vergangenen Jahr seinen Höhepunkt in der DDR4-Produktion erreicht hatte, kündigte ebenfalls eine vollständige Umstellung auf neue Speichertypen an.
DDR4-Preise sind um 50 % in die Höhe geschnellt
Trotz des Produktionsrückgangs bleibt die Nachfrage nach DDR4 hoch. Vor dem Hintergrund des begrenzten Angebots sind die Speicherpreise bereits stark gestiegen – im Mai stiegen die Kosten für DDR4-Module um 50 %. Laut Sumit Sadana, Business Director bei Micron, könnten weitere Lieferengpässe dazu führen, dass DDR4 sogar teurer wird als die moderneren DDR5- und LPDDR5-Chips.
Micron wird DDR4 für wichtige Kunden reservieren
In seiner Erklärung stellte Micron klar, dass ein Teil seiner Produktion für langjährige Partner in den Bereichen Automobil, Industrie und Telekommunikation reserviert wird, wo eine stabile Versorgung von entscheidender Bedeutung ist. Das Unternehmen ermutigt jedoch andere Kunden, auf die neue Speichergeneration umzusteigen, um Engpässe und Preisrisiken zu vermeiden.
Wachsende KI-Anforderungen und neue Standards auf dem Gerätemarkt
Gleichzeitig steigt der RAM-Bedarf auf dem Markt allmählich an. Dies ist auf die Einführung von KI-Funktionen und die zunehmende Komplexität der Software zurückzuführen. So hat Apple beispielsweise die 8-GB-Konfiguration im neuen MacBook Air zugunsten einer vollständigen Unterstützung von Apple Intelligence aufgegeben. In ähnlicher Weise haben Smartphone-Hersteller begonnen, selbst bei Geräten der Mittelklasse massenhaft auf 12 bis 16 GB RAM umzusteigen.