China präsentiert kompakten „gehirnähnlichen“ Supercomputer
18:04, 29.10.2025
Chinesische Wissenschaftler haben ein Rechengerät namens BIE-1 (BI Explorer 1) vorgestellt, das sie als den „ersten gehirnähnlichen Supercomputer der Welt“ bezeichnen. Das Gerät ist etwa so groß wie eine Mikrowelle oder ein Minikühlschrank und dabei eine vollständig autonome Maschine, die über eine normale Steckdose betrieben wird und nur geringe Geräuschentwicklung aufweist. Das System verfügt über 1.152 Prozessorkerne, 4,8 TB DDR5-Arbeitsspeicher und 204 TB Speicherplatz.
Energieeffizienz und Leistung
Der Hauptvorteil des BIE-1 liegt in seiner beeindruckenden Effizienz. Laut den Entwicklern verbraucht das System 90 % weniger Energie als herkömmliche KI-Rechenzentren. Außerdem überschreitet die Prozessortemperatur „niemals 70 °C“ – selbst bei maximaler Auslastung.
In puncto Leistung erreicht das Gerät hohe Trainings- und Inferenzgeschwindigkeiten: 100.000 Token pro Sekunde beim Training und 500.000 Token pro Sekunde bei der Inferenz.
Position unter den Mitbewerbern
Neuromorphe Berechnungen sind kein neues Gebiet. Zu den vergleichbaren Systemen zählen Hala Point von Intel (mit 1.152 Loihi-2-Prozessoren) sowie SpiNNaker 2, das einen anderen Ansatz verfolgt und ohne herkömmliche SSDs, HDDs oder GPUs auskommt. BIE-1 zeichnet sich jedoch durch seine kompakte Größe und die Fähigkeit aus, hohe Leistung ohne große Serverracks zu liefern.
Preis und Verfügbarkeit des BIE-1 für westliche Märkte wurden noch nicht bekannt gegeben.