Rennen gegen die Zeit: NVIDIA-Chef Huang warnt vor der Abkopplung Chinas
14:33, 30.09.2025
NVIDIA-CEO Jensen Huang ist überzeugt, dass Washington einen Fehler macht, wenn er den Verkauf von Chips nach China einschränkt. In einem Podcast sagte er, China liege in der Chipproduktion nur „Nanosekunden“ hinter den USA. Offener Handel stärke amerikanischen Einfluss, da Firmen wie NVIDIA US-Technologien verbreiten und globale Standards prägen.
Huang beschrieb China als ein Land voller ehrgeiziger Ingenieure, die unter harten Bedingungen arbeiten. Er verwies auf die berüchtigte 9-9-6-Kultur mit Zwölfstundentagen an sechs Tagen pro Woche. Die Energie und das Können dieser Entwickler machten sie zu ernsthaften Rivalen.
China behauptet seine Position
NVIDIA versucht, seine Präsenz in China zu sichern und gleichzeitig die US-Exportvorschriften einzuhalten. Vor Kurzem nahm das Unternehmen den Verkauf des H20-Beschleunigers wieder auf, nachdem es Lizenzen erhalten hatte. Ein Nachfolger wird bereits entwickelt, der leistungsfähiger sein und dennoch den Auflagen entsprechen soll. Dies ist bereits der zweite Versuch, Produkte speziell für China anzupassen, nachdem die Modelle A100 und H100 verboten wurden.
Huang betonte, dass die Präsenz in China entscheidend sei. Selbst wenn der H20 nicht das stärkste Modell sei, halte er chinesische Unternehmen in NVIDIAs Ökosystem.
Reaktion von Peking
China holt derweil schnell auf. Huawei brachte seine Atlas 900 A3 SuperPoD-Systeme mit Ascend-910B-Chips auf den Markt und stellte eine Roadmap bis 2027 vor, die noch stärkere Prozessoren vorsieht. Diese Systeme umgehen NVIDIAs CUDA-Plattform und basieren auf chinesischer Software.
Baidu, Alibaba, Tencent und ByteDance investieren massiv in eigene Chipentwicklungen. Tencent erklärte sogar, dass seine gesamte Infrastruktur inzwischen auf heimischen Prozessoren laufe. Huang hofft auf eine offene Zukunft mit globalem Wettbewerb, doch derzeit muss NVIDIA einen heiklen Rivalenkampf meistern.