Substrate’s X-Ray Vision: Amerikas Wette auf eine neue Chip-Revolution
17:22, 03.11.2025
Stellen Sie sich vor, Sie könnten Chips der nächsten Generation herstellen, ohne auf ASMLs milliardenschwere EUV-Maschinen angewiesen zu sein. Genau das will das amerikanische Startup Substrate möglich machen. Das Unternehmen entwickelt eine Röntgenlithografie, die die Chipproduktion bis zu zehnmal günstiger machen könnte.
Anstelle von Lasern nutzt Substrate einen Teilchenbeschleuniger, der Elektronen fast auf Lichtgeschwindigkeit bringt. Wenn diese Elektronen durch Magnetfelder fliegen, erzeugen sie blendende Röntgenblitze, heller als alles in der Natur. Mit extrem präzise polierten Spiegeln können diese Strahlen winzige Muster direkt auf Silizium schreiben.
Wenn Ihnen Leistung und Effizienz wichtig sind: Substrates Methode könnte den 2-Nanometer-Prozess erreichen oder sogar übertreffen – den aktuellen Stand der Halbleitertechnik. Das Team hat bereits Teststrukturen mit nur 12 Nanometern Breite gezeigt, glatter und sauberer als bei ASMLs besten Geräten.
Versprechen und Herausforderung
Erwarten Sie diese Chips jedoch nicht morgen. Die Arbeit mit 1–10-Nanometer-Röntgenstrahlen erfordert perfekte Vakuumbedingungen, makellose Optik und neue strahlungsbeständige Materialien. Das ist alles andere als einfach.
Anstatt Maschinen zu verkaufen, plant Substrate, eigene Fabriken in den USA zu bauen und Sie einzuladen, Chips direkt dort zu produzieren. Diese Vision verlangt Milliardeninvestitionen und eine völlig neue Lieferkette.
Wenn es gelingt, könnten Sie den größten Umbruch in der Chipfertigung seit dem EUV erleben. Doch der Weg ist lang und voller technischer Hürden.