Revolution im KI-Computing: Extropic nutzt physikalisches Rauschen zur Kostensenkung
22:00, 30.10.2025
Extropic, gegründet von Guillaume Verdon, einem ehemaligen Quantenforscher bei Google, hat das erste funktionierende Board mit seinem einzigartigen „thermodynamischen“ Chip vorgestellt. Diese Technologie wurde entwickelt, um wahrscheinlichkeitsbasierte Berechnungen zu beschleunigen und zu verbilligen. Verdon betont, dass eine drastische Reduzierung des Energieverbrauchs entscheidend für die Weiterentwicklung der KI sei.
Ein neuer Blick auf elektronisches „Rauschen“
Die zentrale Innovation liegt in der Nutzung physikalischer Phänomene. In herkömmlicher Elektronik ist immer „Rauschen“ vorhanden – kleine Schwankungen von Elektronen und Temperatur. Während Ingenieure dieses Rauschen traditionell unterdrücken, schlägt Extropic vor, es als kostenlosen „Brennstoff“ für Berechnungen zu verwenden. Da KI-Aufgaben häufig die Abtastung zufälliger Werte erfordern, ist die Nutzung natürlichen Rauschens weitaus billiger und schneller als die softwarebasierte Emulation auf teuren GPUs.
Einsparpotenzial und Schwerpunkt des Chips
Das Unternehmen behauptet, dieser architektonische Durchbruch bringe mehrere Größenordnungen an Effizienzgewinn und könne ganze Klassen von KI-Aufgaben tausendfach günstiger machen. Der Chip konzentriert sich auf besonders energieintensive Algorithmen wie Diffusionsmodelle, Bayes’sche Methoden und wissenschaftliche Simulationen. Extropic schlägt vor, diesen ineffizientesten Teil der Berechnungen auf den Spezialchip auszulagern, während der Rest vom herkömmlichen digitalen Stack verarbeitet wird.
Obwohl das vorgestellte Board noch ein frühes Demonstrationsmodell ist (Softwareintegration und ML-Framework-Unterstützung sind erforderlich), zeigt es das enorme Potenzial der Extropic-Architektur.
 
             
            